Sehr geehrte BVfK-Mitglieder,
wer die Daten hat, hat die Macht! Wenn ich jedoch auf den Speicher unseres Hauses gehen und mir die Unmenge von Ordnern mit Daten anschauen, die dort mindestens zehn Jahre auf eine eventuelle Besichtigung vom Finanzamt warten, drängt sich allerdings ein anderer Eindruck auf.
Wenn ich mit Frau Siri spreche, WhatsApp oder Twitter nutze, verlassen meine Daten gleichzeitig und unkontrolliert meine mit Ausnahme des Finanzamts gut kontrollierbare Sphäre.
Doch was machen Apple und Google mit meinen unzähligen Daten? Jedenfalls fordern Sie keine Steuern nach und das ist möglicherweise einer der Gründe, warum wir recht sorglos sind.
Wenn wir nichts merken, bedeutet das jedoch nicht, dass nichts geschieht - es geschieht sehr viel, allerdings sehr leise.
"Ohnmächtige Wut" ist die zentrale Wahrnehmung des BVfK, die immer wieder festzustellen ist, wenn Händler das Diktat der Kfz-Internetbörsen schmerzhaft spüren und sich wundern, dass König-Kunde womöglich ausgedient hat.
Oder haben wir es hier mit einen Ausdruck von Überheblichkeit durch Fehleinschätzung zu tun, deren Folgen wir durch Boykott, Demonstrationen und gerichtliche Maßnahmen korrigieren können?
Jahrelange Beobachtung und gründliche Prüfung der Situation führen zur Erkenntnis, dass diese erschreckende Machtlosigkeit mit solchen klassischen Mitteln wohl kaum wirksam bekämpft werden kann.
Diese deprimierende Analyse führt beim BVfK allerdings nicht zur Untätigkeit. Daher haben wir vor einem Jahr eine große Kampagne mit dem Titel "Unabhängigkeitserklärung" ins Leben gerufen. Sie folgt mit hohem Aufwand dem Ziel der digitalen Machtrückgewinnung zu Gunsten der BVfK-Mitglieder.
Marcel Manthey berichtet Ihnen nicht nur jedes Wochenende über die vielen Zimmer und unzähligen Ecken, die das digitale Haus, in dem wir uns befinden, bietet, sondern hilft auch mit beim konstruktiven Ausbau.
Damit sind die beiden wesentlichen Aufgabenbereiche des BVfK-IT-Teams beschrieben: Informieren und Aufklären sowie Konstruieren und Bauen.
Informieren müssen wir uns natürlich auch selbst und das ist am vergangenen Donnerstag in einer mehrstündigen Sitzung mithilfe von Thomas Stenzel, GF von www.carobserver.de geschehen.
Eigentlich dürften wir Herrn Stenzel eher unfreundlich begegnen, denn er hat bei genauer Betrachtung eine digitale Lösung entwickelt, welche in der Lage ist, den eigentlich in Stein gemeißelten, aus einem u.a. aus großer Erfahrung gespeisten Bauchgefühl entstehenden Kompetenzvorsprung freier Gebrauchtwagenhändler gegenüber den Gebrauchtwagensabteilungen großer Autohäuser zu kompensieren.
Kurz gesagt: Die aus unzähligen Wahrnehmungen regelmäßig mit hoher Geschwindigkeit gebildeten Entscheidungen können technisch unterstützt, wenn nicht gar gänzlich getroffen werden. Dies geschieht durch die intelligente Aufbereitung und Auswertung von Abermillionen von Daten in einer Art und Weise, dass jeder Händler die Macht über die Daten zur Optimierung seiner Vorteile erlangen kann.
Gut und schön wird man sagen und sich fragen: Wie hilft mir das weiter?
Der Verkaufsprozess eines Autos und beginnt mit der Findung des richtigen Preises und der werblichen Platzierung in den richtigen Medien. Ist dies erledigt, klingelt idealerweise das Telefon und kurz darauf ist das Geschäft gemacht.
Oder nagen dann nicht Zweifel an der womöglich zu niedrigen Preisfindung? Hätte man nicht mehr erzielen können? Oder ist es umgekehrt: Das Schmuckstück droht eckige Räder zu bekommen? Was habe ich falsch gemacht? Beim Einkauf war ich doch noch der Günstigste im Netz. Hat sich da etwa der Markt unbemerkt verändert, da z.B. eine Leasinggesellschaft eine große Flotte konkurrierender Fahrzeuge auf den Markt geworfen hat? Und das ausgerechnet noch vor meiner eigenen Haustür!
Das alles verspricht CarObserver zu erkennen und datenmäßig so aufzubereiten, dass der Händler weder am Anfang möglichen Gewinn, noch am Ende nach unzähligen Standdtagen das halbe Auto verschenken muss.
Das Ganze nennt man bei Stenzels Firma in Hamm „Margen-Optimierung“ und wir sehen Anlass genug, uns das einmal genauer anzuschauen.
Das wiederum nach dem Motto: Ran an die Daten, denn wer die Daten hat, hat die Macht und wer die Macht hat, verdient Geld und darauf läuft am Ende alles hinaus, wenn wir Ihnen zurufen:
Alles Gute für Ihren Autohandel!
Ihr
Ansgar Klein
Geschäftsführender Vorstand
Bundesverband freier Kfz-Händler BVfK e.V.
Feedback immer gerne direkt an: vorstand@bvfk.de